Gasleitung defekt Leitfaden

Gasleitung defekt – was tun?

Ein Leitfaden für den Ernstfall

Ein Defekt an der Gasleitung gehört zu den heikleren Problemen im Haushalt. Gas ist ein effizienter Energieträger, bringt jedoch im Falle eines Lecks ein erhöhtes Risiko mit sich. Was viele nicht wissen: Schon kleinste Undichtigkeiten können gefährlich werden – sie müssen nicht unmittelbar zu einem Gasaustritt mit dramatischen Folgen führen, aber sie beeinträchtigen die Sicherheit, die Funktionalität und auch die Energieeffizienz der Anlage.

In diesem Beitrag möchten wir – basierend auf unserer Erfahrung als Installateurbetrieb in Wien – einen Überblick darüber geben, wie man Defekte erkennt, welche Sofortmaßnahmen sinnvoll sind und wie eine fachgerechte Sanierung abläuft.

Wie erkenne ich einen Defekt an der Gasleitung?

Gasleitungen verlaufen meist verdeckt in Wänden, Schächten oder Kellerbereichen – das macht eine Sichtprüfung durch Laien schwierig. Dennoch gibt es einige Warnsignale, die auf ein Leck oder eine Undichtigkeit hinweisen können:

Mögliche Anzeichen für ein Gasleck

  • Gasgeruch: Erdgas ist von Natur aus geruchslos, wird aber aus Sicherheitsgründen mit einem markanten Duftstoff (meist Schwefelverbindung) versetzt. Der typische Geruch erinnert an faulige Eier.
  • Zisch- oder Pfeifgeräusche in der Nähe von Gasleitungen oder Geräten.
  • Veränderungen am Flammenbild: Eine gelbliche Flamme anstelle einer stabilen, blauen Flamme kann auf unvollständige Verbrennung und damit auf Druckprobleme hindeuten.
  • Plötzlicher Leistungsabfall von Gasthermen, Heizungen oder Gasherden.
  • Körperliche Symptome bei längerer Exposition: Kopfschmerzen, Übelkeit, Benommenheit – insbesondere in schlecht gelüfteten Räumen.

Was tun bei Verdacht auf einen Defekt?

Wenn Sie den Verdacht haben, dass Gas austritt – etwa aufgrund von Geruch oder Geräuschen – gilt zunächst: Ruhe bewahren und dann schnell und gezielt handeln.

Sofortmaßnahmen im Ernstfall:

  1. Keine elektrischen Geräte betätigen – kein Lichtschalter, kein Handy, keine Steckdose. Funkenbildung kann gefährlich sein.
  2. Fenster und Türen öffnen, um den Raum zu lüften.
  3. Hauptabsperrhahn für Gas zudrehen (falls zugänglich und bekannt).
  4. Bewohner warnen und das Gebäude verlassen.
  5. Von außen den Notdienst verständigen.

Wir bieten beispielsweise eine 24h-Störungsnummer für Gas-Notfälle: +43 1 961 02 31

Ursachen für Gasleitungsdefekte

Gasleitungen bestehen in der Regel aus robustem Stahl oder Kupfer, doch auch diese Materialien sind nicht völlig frei von Alterungsprozessen. Typische Ursachen für Lecks oder Schwachstellen sind:

  • Korrosion (z. B. durch Feuchtigkeit in Kellern)
  • Veraltete Dichtungen oder Verbindungsstücke
  • Mechanische Einwirkungen, etwa durch Bau- oder Renovierungsarbeiten
  • Setzungen im Mauerwerk, die Leitungen unter Spannung setzen
  • Fehlerhafte Installation oder mangelhafte Wartung

Eine Gasleitung kann über Jahrzehnte hinweg unauffällig funktionieren – doch regelmäßige Kontrollen durch Fachbetriebe sind wichtig, um Risiken frühzeitig zu erkennen.

Wie wird ein Defekt festgestellt?

Fachbetriebe wie MaHe Installationen nutzen moderne Prüfverfahren, um Gasleitungen zu überprüfen. Dazu zählen:

  • Dichtheitsprüfungen mit Prüfgas (z. B. Stickstoff oder Formiergas)
  • Leckratenmessungen
  • Thermografie und akustische Verfahren zur Ortung von Leckstellen
  • Kamera-Inspektionen bei zugänglichen Leitungen

Je nach Zustand der Leitung und Ausmaß des Defekts gibt es verschiedene Vorgehensweisen: von punktueller Abdichtung bis zur vollständigen Sanierung.

Muss die ganze Leitung erneuert werden?

Nicht zwangsläufig. Viele Undichtigkeiten lassen sich heute ohne Aufstemmen der Wände beheben. Es gibt Verfahren, bei denen eine spezielle Dichtungsmasse in die Leitung eingebracht wird. Diese wird durch das Leitungssystem gepumpt und verschließt Leckstellen von innen – ein Verfahren, das in Wien besonders in Altbauten gern angewandt wird, da es Bausubstanz und Kosten schont.

Eine komplette Erneuerung ist nur dann erforderlich, wenn:

  • die Leitung stark korrodiert oder beschädigt ist,
  • sie nicht mehr den aktuellen Sicherheitsvorschriften entspricht,
  • oder mehrere Lecks festgestellt werden, die eine Abdichtung unwirtschaftlich machen.

Wie oft sollten Gasleitungen überprüft werden?

In Österreich empfiehlt die ÖVGW (Österreichische Vereinigung für das Gas- und Wasserfach), dass Gasleitungen regelmäßig überprüft werden – spätestens alle 12 Jahre, bei Altanlagen sogar öfter. Besonders empfehlenswert sind Überprüfungen:

  • nach einem Eigentümerwechsel
  • nach Sanierungen oder Umbauten
  • bei auffälligem Energieverbrauch
  • wenn eine Gastherme getauscht wird

Sicherheit geht vor

Ein Defekt an der Gasleitung ist ein ernstzunehmendes Thema – doch mit dem richtigen Verhalten, fachkundiger Unterstützung und regelmäßiger Kontrolle lässt sich das Risiko gut beherrschen.

Ob im Altbau oder Neubau, ob präventiv oder im Ernstfall – eine professionelle Begutachtung bringt Klarheit und sorgt für Sicherheit im Alltag.